Häufig stoßen wir auf den Effekt, dass die Details empirischer Studien in der Argumentation nicht oder nur am Rande erwähnt werden, während die Schlussfolgerungen daraus im Mittelpunkt stehen, ohne dass aber gekennzeichnet würde, dass es sich um unmittelbare Schlüsse aus einer Studie handelt. Dieser Effekt beruht vermutlich darauf, dass es einfacher ist, sich von vornherein auf die Ergebnisse zu konzentrieren, als sich auch noch das Studiendesign im Einzelnen genauer anzuschauen. Bei der bloßen Autornennung unterbleibt häufig ganz und gar die Identifikation der Quelle als Primärquelle, denn darum handelt es sich bei einer Studie.
Diese Zuordnung ist aber von immenser Wichtigkeit, um die Relevanz einer Studie einschätzen zu können. Schon die Zahl der Befragten etwa kann ein wichtiger Hinweis auf die Aussagekraft der Erhebung sein. Wir plädieren daher dafür, im Zusammenhang mit der Nutzung empirischer Studien für die eigene Arbeit stets die wichtigsten W-Fragen zu beantworten:
- Wer untersuchte
- wann und
- wo
- was
- mittels welchen Erhebungstyps
- in wessen Auftrag
- zu welchem Zweck und
- unter welcher Fragestellung, befragte dabei
- wen und
- wie viele
- zu welchen Aspekten und
- mit welchen Mitteln und gelangte dadurch
- zu welchen Ergebnissen?
Häufig lassen sich die wichtigsten Parameter in einen oder zwei Sätze packen – der Zugewinn an Textmenge ist also nicht erheblich. Für den Leser haben diese wenigen Informationen aber eine große Bedeutung, erlauben sie es doch, die Schlussfolgerungen, die die Verfasserin bzw. der Verfasser aus dem Vermittelten zieht, besser nachvollziehen zu können.
Fragen zu diesem Thema beantworten wir gern in unserem Forum.
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