Unsere Kundinnen und Kunden erhalten bei der Rückgabe ihrer Arbeit (ob Masterthesis oder Diplomarbeit, Examensarbeit oder Dissertation) eine ausführliche E-Mail (?o:T-Gutachten?), in der – zusätzlich zu den Kommentaren und Anmerkungen innerhalb des Textes – die wesentlichen Aspekte aufgeführt werden, die bei der Einarbeitung relevant sind. Dies dient unter anderem dazu, von vornherein gezielt die Hauptprobleme anzugehen und sich nicht im Detail zu verzetteln, weil angesichts der schieren Zahl der Hinweise das Wichtige sonst häufig etwas untergeht.
Das folgende Gutachten bezieht sich auf eine im damaligen Zustand noch nicht so gut gelungene Arbeit im Rahmen eines Lektorats. Es wurde um jene Stellen gekürzt, die Aufschluss über das konkrete Thema geben, um Diskretion zu wahren. Nicht jedes o:T-Gutachten ist so ausführlich – das ist ja auch nicht immer nötig. Gerade deshalb dokumentiert es aber recht anschaulich, welche Aspekte wir beim Lektorat besonders im Blick haben.
?[…] Insgesamt muss man sagen, dass […] hier […] viele – auch ganz grundlegende Aspekte – geklärt werden müssen […]. Ich habe mich […] bemüht, Ihnen die Probleme und Fehlstellen im Text so genau wie möglich aufzuzeigen und Ihnen vor Ort ganz konkrete Hinweise zu geben, wie Sie für Besserung sorgen können.
Insgesamt macht der Text – und das ist letztlich das Hauptproblem – den Eindruck, dass Sie an vielen Stellen noch gar nicht zu den wesentlichen Schlussfolgerungen durchgedrungen sind. Die auffälligen Abweichungen zwischen Überschriften und Inhalt der jeweiligen Kapitel deuten darauf hin, dass Ihnen häufig selbst nicht klar war, worauf Sie eigentlich hinauswollen. Auch die teils abrupten Kapitelschlüsse stützen diesen Eindruck. Vieles wird aus Vorlagen übernommen, aber nicht sinnvoll in die eigenen Überlegungen integriert.
Die zahlreichen Lücken, Umwege, Wiederholungen und Brüche sowie die auffällig vielen Flüchtigkeits- und Tippfehler (die den Eindruck erwecken, dass das Ganze nicht mehr sorgfältig durchgearbeitet wurde) vervollständigen das Bild einer Materialsammlung, die nun in Bezug auf die eigene Fragestellung erst noch sortiert und gewichtet werden müsste. Das Ganze muss also im Prinzip komplett neu konzipiert und in weiten Teilen besser auch ganz neu geschrieben werden. Sie kommen nicht umhin, zunächst Grundzüge und Charakteristika […; hier geht es um das konkrete Thema, d. Red.] zu klären, um zu sinnvollen Ergebnissen zu gelangen.
Konkrete Tipps zur Weiterarbeit:
- Gehen Sie überall vom Problem aus, nicht von etwas Vorgefundenem oder einem fertigen Ergebnis. Vermitteln Sie dem Leser, dass die Lösung des Problems Ihnen ein Anliegen ist; ziehen Sie sich nicht hinter die Präsentation von Ergebnissen aus der Sekundärliteratur zurück. Ihre Forschungsfrage (die ja durchaus einleuchtet) können nur Sie allein beantworten.
- Belegen Sie alle (!) Hypothesen; bringen Sie zu allem konkrete Daten, Fakten, Zahlen und vor allem Beispiele. Entwerfen Sie anschauliche Grafiken und Schemata. Falls Studien greifbar sind, werten Sie diese gründlich im Sinne Ihrer Fragestellung aus. Hierauf dürfen Sie viel Text verwenden.
- Konzipieren Sie zunächst den grundsätzlichen Gedankengang eines Abschnitts, eines Unterkapitels etwa; überlegen Sie dann, welche Argumente, Hypothesen, Beispiele und Belege Sie verwenden können, um diesen Gedankengang zu stützen. Gehen Sie dabei nicht additiv vor, sondern achten Sie stets sorgsam darauf, dass alle benachbarten Elemente, seien es Sätze oder Absätze, Zitate oder Belege, sich explizit aufeinander beziehen; stellen Sie Kausalbezüge her, wo Sie nur können. Falls sich keine Bezüge herstellen lassen, gehören die Elemente nicht zueinander.
Sorry, dass ich Ihnen keinen besseren Befund übermitteln kann, aber Sie haben ja zum Glück noch etwas Zeit. Eine solche Aufgabe kostet Überwindung, das ist allen Beteiligten klar. Wichtig ist nur, dass das Endprodukt davon nichts mehr verrät – dabei sollen dem Prüfer das Engagement und die Begeisterung fürs Thema nur so entgegensprühen. Bis dahin ist es sicher noch ein weiter Weg, und letztlich ist natürlich auch die Frage von Belang, in welchen Notenbereich Sie damit vordringen wollen. Aber ich bin mir sicher, dass das, was Sie schließlich abgeben werden, mit dem bislang Vorliegenden nur noch wenig zu tun haben wird.?
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Ich halte viel davon sich von einer Fachfrau oder Fachmann beraten zu lassen. Und zwar unabhängig vom betreffenden Lebensbereich und dem konkreten Thema. Es ist sehr wertvoll, wenn der Berater nicht davor zurückscheut dem Klienten auch unbequeme Ratschläge zu geben. Dennoch habe ich den Eindruck, dass das folgende Zitat über einen notwendigen, unbequemen Rat hinausgeht.
“Bis dahin ist es sicher noch ein weiter Weg, und letztlich ist natürlich auch die Frage von Belang, in welchen Notenbereich Sie damit vordringen wollen. Aber ich bin mir sicher, dass das, was Sie schließlich abgeben werden, mit dem bislang Vorliegenden nur noch wenig zu tun haben wird.”
Vielmehr wird Druck aufgebaut und das Zwischenergebnis (zusätzlich zur sachlichen und somit notwendigen Kritik) schlecht gemacht, ohne dass dies dem Klienten hilft. Das wirkt demotivierend. Als Klient wünscht man sich das Gegenteil.
Siehe dazu auch Kapitel 2: Das Handwerk des Beratens, Karriereberatung: Menschen wirksam im Beruf unterstützen, Martin Wehrle. (Bitte Literaturhinweis löschen, falls dies als Schleichwerbung angesehen wird.)
Ich hoffe, dass ich Ihnen hiermit, im Sinne von konstruktiver Kritik, nicht auf den Schlipps getreten bin. Und vielleicht sogar eine positive Anregung bieten konnte.
Vielen Dank für Ihren Beitrag. Weshalb sollten wir uns von sachlich vorgebrachter Kritik auf den Schlips getreten fühlen? Dazu ist die Kommentarfunktion ja da.
Eine demotivierende Wirkung, wie Sie sie beschreiben, konnten wir zu keiner Zeit feststellen. Im Gegenteil betonen viele Kundinnen und Kunden, wie sehr sie durch unsere Hinweise und Kommentare dazu motiviert wurden, die Sache noch mal ganz neu anzugehen. Auch in diesem speziellen Fall gab es keine Reaktion in der Weise, wie Sie sie postulieren. Es handelt sich zudem keineswegs um einen Textbaustein oder so etwas, sondern der Passus wurde individuell formuliert.
Dennoch verstehe ich, was Sie meinen – es ist durchaus vorstellbar, dass der eine oder die andere auf solch einen Passus nicht in der eigentlich beabsichtigten Weise reagiert. Insofern vielen Dank, dass Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben – dies behalten wir bei künftigen Gutachten sicher im Hinterkopf.
Als ich mich letztes Jahr an o:T wandte, steckte ich bei meiner Diplomarbeit regelrecht in der Krise. Ich sah den Wald vor lauter Bäume nicht mehr, war nicht einmal in der Lage, das Résumée meiner Arbeit zu verfassen: Eine katastrophale Schreibblockade noch bevor ich überhaupt losgelegt hatte. Ich hatte nur eine vage Ahnung, was ich aus dem Thema herausbekommen wollte, wusste aber nicht, wie ich das Projekt vorstellen geschweige denn strukturieren sollte.
Dann landete ich nach der verzweifelten Eingabe der Stichwörter “Hilfe für meine Diplomarbeit” in Google auf dieser Seite und das war meine Rettung! Ein kostenloses Probelektorat mit anschließender ausführlicher Kritik und vielen Tipps reichten aus, um mich zu motivieren, ja zu elektrisieren. Auch wurde ich telefonisch beraten und unterstützt und das noch bevor ich einen Vertrag abgeschlossen hatte. Erst dann entwickelte überhaupt Feuer mein Thema.
Darum finde ich es unfair, wenn “Nilrem” hier von “Druck” spricht. Wahrscheinlich hat er/Sie noch nie mit einem Mitarbeiter von o:T telefoniert oder gemailt und wenn doch, dann braucht er/sie nicht wirklich Hilfe.
Ich schätze, dass Menschen, die wissenschaftliches Arbeiten gewönnt sind, in der Regel annehmen, sie seien über jede Kritik erhaben und könnten es sich leisten, auf Kritik zu verzichten. Aber gerade Menschen, die – wie ich – das Thema ihrer Abschlussarbeit zwar lieben – sonst hätten sie es ja nicht angenommen -, aber leider nicht im Schlaf bearbeiten können, wissen solche Ratschläge wie die von o:T zu schätzen.
Als zufriedene Klientin von o:T kann ich nur bestätigen, dass gerade solche direkte und schonungslose aber dennoch konstruktive Kritik seitens von o:T hilfreich ist. Es nützt nichts, wenn man mir das erzählt, was ich hören will und meine Arbeit anschließend “stinkt”. Ich finde es besser, wenn mir vor der Abgabe der Arbeit meine Schwachpunkte aufgezeigt werden, zumal ich mir danach telefonisch genauer erklären lassen kann, was ich an der Kritik nicht verstehe. Bei o:T, “da werden Sie geholfen” und nicht einfach mit der Kritik allein gelassen!
So kann ich alles geben und werde auch selbstbewusster, denn das so Erarbeitete präsentiere ich meinem Prüfer auf so unwiderstehliche Art und Weise – denn schließlich weiß ich durch die Rückendeckung von o:T, dass mein fertiges Produkt mein Bestes darstellt -, dass er mir abnimmt, dass ich es selbst geschrieben habe und dabei sichtlich Spaß hatte. Und, last but not least, ich weiß zum Schluss, dass ich niemanden plagiert habe, wenn ich die Ratschläge beherzigt habe: Das ist ein gutes Gefühl!
Danke, o:T, danke Marcus Ostermann: Sie haben mich gerettet.
E.K., eine zufriedene Klientin aus Berlin